Story of my life #40

Wie gesagt und betont, die Zeit an der Burg war ereignisreich, schwerelos und wegweisend. Es ereigneten sich so viele Anekdoten, die aber nix konkret mit Musik zu tun hatten und sich aus anderen Gründen im Pregen festsetzten, dass das hier nicht Thema sein soll oder darf. Diese Story wird als Stichwortliste versuchen für mich die chaotischen Ereignisse rund um den Dezember bis Juni 95/96 zusammenzufassen. „Story of my life #40“ weiterlesen

Story of my life #39

Einen großen Anteil daran, dass ich die Zivizeit in so guter Erinnerung behalten habe, hatten die Leute, die ich damals kennenlernen durfte, die im weitesten Sinne „zur Burg gehören“. Da wäre zunächst mal der Kaplan zu nennen, der als recht untypischer Pfaffe daherkommt. Wenn das Kirchenpersonal aus mehr Menschen wie ihm bestehen würde, bin ich davon überzeugt, dass sie weniger mit Mitgliederschwund zu kämpfen hätte. Weltoffen, fröhlich. gerne in Feierlaune, großzügig – wir pflegten den Kontakt noch bis lange nach der Zivizeit. Zu guter Letzt durfte er noch vor ein paar Jahren meine kirchliche Hochzeit begleiten. Dann war da natürlich der bunte Haufen der Mitzizis, von denen ¾ zu ordentlicher Feierei zu gebrauchen waren und last but not least das Team der Sozialarbeiter, aus deren Reihen sich enge Freunde rekrutieren sollten.

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Story of my life #38

Den wichtigsten Dienst habe ich mir aufgespart, um ihn als letzten zu beschreiben, denn, auch wenn Küchen-, Hausmeister-, und Gärtnerdienst alle durchaus in guter Erinnerung geblieben sind (ja, auch der Gärtnerdienst auf seine Weise), das, was die Zeit an der Burg am meisten ausgemacht hat, war die Abendzeit.
Ich wohnte ja auf der Burg und mit mir noch zwei weitere Zivis, die Haushälterin, der Kaplan und der Leiter der Einrichtung. Hinzu kamen die Gäste und, bei Bedarf, das Pädagogenteam. Die Tage waren alle programmatisch gefüllt für die Gäste und mit Arbeit für die Zivis. Die Abende waren dann für viele zur freien Verfügung. Je nach Gruppe versammelten die Gäste sich dann zu einem Schlummertrunk auf ihre Zimmer (nicht wirklich erlaubt) oder man fand sich im Partykeller der Burg ein, um diesen dort zu sich zu nehmen. „Story of my life #38“ weiterlesen

Story of my life #37

Der dritte der vier möglichen Dienste eines Zivis an der Jugendburg war das Facility Management, oder wie man langläufig sagt, Hausmeister. Ein TopJob, weil es im Schlepptau des vorerst wortkargen Hausmeisters zwar wiederkehrende Arbeiten gab (z. B. Papiermüll zur Kippe fahren) gab aber im Übrigen viel Abwechslung herrschte. Kleine Reparaturen machten wir mit im Eimer herbeigeschafften Utensilien in Eigenregie. Größere wurden beaufsichtigt und unterstützt. Der Hausmeister selbst war ein prima Typ, der in seiner Freizeit mit aus Polen importierten Kutschen rumfuhr und handelte; ein Pfennigfuchser vor dem Herrn, dem es immer lieber war, Arbeit selbst zu machen, als jemanden dafür kommen zu lassen. „Story of my life #37“ weiterlesen

Story of my life #36

Denjenigen, die die Jugendburg nicht kennen, möchte ich erst einmal kurz erklären, was da überhaupt los ist. Die mittelalterliche Burg wird vom Bistum Münster als Jugendbildungsstätte genutzt, so dass Schulen und Vereine hier Exerzitien oder „Tage religiöser Orientierung“ erleben können. Hierfür steht ein speziell geschultes (TZI) Pädagogenteam bereit, dass sich in erster Linie aus Studenten und Pädagogen aus dem Umfeld der Münsteraner Hochschulen rekrutiert. Mir haben diese Veranstaltungen immer gut gefallen, wenn wir sie als bischöfliches Gymnasium wiederkehrend dort abhielten. Zunächst verpflichtend im Klassenverband und in der Oberstufe dann freiwillig kehrte man hier in eines der Bettenhäuser ein und bezog mit Klassenkameraden, natürlich geschlechtergetrennt, Mehrbettzimmer. Die Tage wurden dann tagsüber genutzt, um sich unter Anleitung mit der Klassengemeinschaft oder sich selbst auseinanderzusetzen. Abends wurde dann gefeiert. „Story of my life #36“ weiterlesen

Story of my life #35

#35

„Wir, die Menschen, verlängern die Pubertät über den biologischen Zeitraum hinaus.“

Bevor ich als mittlerweile 20jähriger die heimischen Gefilde verlassen konnte, musste ich mir zunächst noch eine Erweiterung für meine Stereoanlage kaufen. In den Jahren zuvor hatte ich mir zunächst einen CD-Player gegönnt, der über den Aux-Anschluss an meiner Hanseatic-Brüllkiste angeschlossen war und nur deshalb notwendig wurde, weil ich mir CDs kaufen musste, die nicht auf LP zu bekommen waren (Judas Priest Erstling „Rocka Rolla“ und das Überwerk „Sad Wings Of Destiny“). Nach und nach gab meine Kompaktanlage aber den Geist auf, so dass ich mir erst einen Verstärker (Pioneer A 501R) und denn noch einen Plattenspieler (Dual CS 415) und Kassettenrekorder (Pioneer CT-S 310) zulegte. Lautsprecher hatte ich von meinem Vater geerbt. Das waren weiße Regallautsprecher von Braun (Wega?), die einen Wackelkontakt hatten, den ich mit einem Gummiband beheben konnte. Für meine erste „eigene“ Bude sollten jetzt neue her. Vom letzten Ferienjob waren nach Interrail noch ein paar Mark übrig und die sollten im Pro Markt in Münster in einen Schallwandler umgesetzt werden. Hier standen auf zwei Paletten 3 Weger von Magnat (die sich schon der Thorsten geholt hatte) und 2 Weger von Arcus (TS 500) als Sonderangebot. Nach kurzem Testhören kaufte ich für 120 Mark pro Stück die Arcus, die 30 Mark billiger waren und sich für meine Ohren besser anhörten. Mit den Schwarzen Kisten, der restlichen Stereoanlage, einem alten Fernseher samt Videorekorder, etwa 40 CDs, einem Stoffliegestuhl und etwas Wäsche im Kofferraum durften mich meine Eltern dann zur Jugendburg bringen.

Zwei Monate vor mir hatte bereits ein Stufenkammerad hier mit dem Zivildienst begonnen, der ein komfortable Zimmer im ersten OG bezogen hatte. Für mich war das Turmzimmer da. „Story of my life #35“ weiterlesen

Story of my life #34

„Mein Gott ist der Junge groß geworden!“

Mein (Kinder-)Zimmer in unserem Haus in Billerbeck hatte schon mehrfach gewechselt. Nach der langen Zeit des gemeinsamen Kinderzimmers und großen Spielzimmers mit dem Brüderlein zog ich mit etwa 12 Jahren um in mein eigenes Zimmer, das ich zunächst mit Pet Shop Boys Bravo-Postern tapezierte bis ich mir dann eine Queen-Flagge bei einem Postversand (es muss das Disc Center gewesen sein …) bestellte und dies an die Schräge des wirklich winzigen Kabuffs pinnte. Hier wohnte ich ein paar Jahre auf etwa 8 m² bis ich dann in das ehemals gemeinsame Spielzimmer zog, das eben diesem Zweck nicht mehr erfüllte. Hier gesellte sich zu Queen Flagge noch das italienische Filmposter von Alien (Untertitel: Nello spazio, nessuno può sentirti urlare) und, man halte sich fest, ein Tabaluga Poster, dass ich wegen des Spruchs „Der Himmel wird doch erst schön durch ein paar Wolken!“ hängen ließ, sowie, weil mein Onkel darauf zu sehen war, ein Werbeposter von der Live Tournée „Im Herzen Jung“ von Ernst Moschs Original Egerländer Musikanten, dass ich im Dicktus eines Abends in Münster von einer Wand gemopst hatte. (Mann o Mann! Ich bin ein Freak….) „Story of my life #34“ weiterlesen

Story of my life #33

(Eigentlich sollte der Teil am Ende von #32 stehen, aber so bleibt Platz für ein zusätzliches Lied…)

Den kurzen letzten Abschnitt der Reise waren wir dann nur noch zu zweit. Von der südlichen Bretagne bummelten wir hoch in den Norden nach Roscoff mit dem Plan von dort auf die Île de Batz überzusetzen. In Roscoff angekommen buchten wir die nächste mögliche Überfahrt am Abend und hatten bis dahin noch Zeit etwas zum Essen aufzutreiben. Wir liefen in die Stadt und müssen irgendwie die Zeit vergessen haben, denn irgendwann fiel uns auf, dass die Fähre bald fuhr, wir aber schon so weit gelaufen waren, dass wir das wohl nur schwer schaffen konnten. Was nun… Daumen raus! Und tatsächlich, ein Peugeot 205 hielt an. Zufälligerweise verstand der diesen PKW fahrende Kriegsveteran deutsch, was damit zusammenhing, dass er nach dem 2. Weltkrieg in Deutschland stationiert war. Er brachte uns zum Hafen, wo wir rechtzeitig als einzige Fahrgäste ein kleines Motorboot bestiegen, welches uns den Kilometer rüber in den Hafen der Insel schipperte.

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Story of my life #32

Wir sind verabredet. In Frankreich, in Seignosse am Atlantik auf dem Camping XYZ am Montag den soundsovielten. Ich finde die französische Atlantikküste herrlich. Sandstrand so weit das Auge reicht, Immer eine leichte Brise vom Atlantik, Pinienwälder für Schatten… Da lässt es sich aushalten.

Madrid hinter uns und das Meer vor uns tingelten wir wieder gemütlich Richtung Grenze Spanien/Frankreich, um erneut die Spur zu wechseln, jetzt in Irun. Wie wir die letzten gut 10 Kilometer nach Seignosse anreisten ist mir entfallen. Seignosse selbst hat keinen Bahnhof, aber es kann durchaus sein, das wir einen guten Teil der Strecke per pedes durch gefühlte 40 Grad im Schatten (den es entlang des Weges nicht gab) beladen wie ein Muli zurücklegten, weil ich mich nämlich noch gut an eine ordentliche Dehydration erinnere, die das Schild am Campingplatz mit der Aufschrift „Tente Complète“, wie einen Alptraum im Fieberwahn erscheinen ließ. Da auch keiner der Verantwortlichen Platzwarte uns bestätigen wollte, dass das düsseldorfer Duo, mit dem wir verabredet waren, auf dem Platz weilte, wir aber auch einen Tag zu früh waren, standen, lagen und saßen wir nun vor den für uns verschlossenen Toren des places de la camping und guckten ratlos aus der Wäsche!  „Story of my life #32“ weiterlesen

Story of my life #31

Barcelonaaaaa!!!!! Ich liebe diese Stadt. Nachdem wir bereits zur Oberstufenfahrt diese Stadt besucht hatten, legten wir auf unserem weiteren Weg hier einen Tag Sightseeing ein, eben weil die Stadt großartig ist und auch, weil wir noch gar nicht so genau wussten wohin es weiter gehen sollte. Zu Diskussion stand zunächst Portugal. Die Fahrt dahin durch ganz Spanien wäre mit einem Besuch in Madrid verbunden gewesen. Warum wir diesen Plan nicht weiter verfolgten, ist mir schleierhaft, aber vielleicht war das auch der Grund dafür, dass wir in Barcelona die einzige Verstimmung innerhalb der Reisegruppe hatten, die einen halben Tag andauerte, in der 25% der Gruppe allein die Stadt durchstreifte. Am Abend, als wir uns am verabredeten Treffpunkt Joan Miró Park zusammenfanden war dann alles wieder vergessen, aber auch Portugal vom Tisch und wir lösten ein Ticket im Liegewagen nach Granada. Nach drei Estrella und einigen hübschen Ausblicken auf die Costa Brava wurden die Fenster verdunkelt und selig geschlafen (wir erinnern uns, die vorherige Nacht war kaum an Schlaf zu denken gewesen). Als wir am nächsten Morgen das Rollo wieder hochschoben, war die Überraschung groß. Wir hatte gefühlte 2 Klimazonen in dieser Nacht hinter uns gelassen, die grüne Küstenlandschaft noch im Gedächtnis, erblickte das Auge dürre so weit das Auge reichte. Ein krasser Unterschied, der sich bei der Ankunft in Granada dann auch in den dort herrschenden Temperaturen wiederspiegelte. Unfassbare weit über 40 ° Celsius schlugen uns entgegen. „Story of my life #31“ weiterlesen