Story of my life #15

Zum Oberstufendasein gehörten auch irgendwann die ersten Fahrstunden und bei der Führerscheinprüfung habe ich damals Glück gehabt. Die Fahrstunden waren anstrengend. Ich hatte schon auf einem Feldweg Anfahren mit meiner Ma geübt, aber ich würgte den dummen Golf des Fahrlehrers trotzdem ständig ab und ich brauchte nach meinem Gefühl zu viele Fahrstunden. Selbst in der vorletzten Fahrstunde gelang mir das Anfahren am Berg erst im zweiten Versuch. Ich fühlte mich also nicht besonders sicher, als der Tag der praktischen Prüfung kam und den Abschluss der Führerscheinprüfung auf der Autobahn war für mich der Horror.

Auf dem P+R Parkplatz der Autobahnauffahrt Gescher / Coesfeld durfte ich zum Abschluss dann drei Mal aus- und wieder einsteigen, da ich beim Öffnen der Tür jeweils vorher den Schulterblick vergaß. Schweißgebadet bekam ich dennoch den Lappen. Die Prüfung machte ich 2 Monate vor meinen 18ten Geburtstag und so durfte ich auf meinem 18ten direkt losdüsen.

Mit dabei hatte ich einen Sampler von Epitaph Records namens „More Songs About Anger, Fear, Sex & Death“, der insbesondere Songs von Pennywise, NOFX und Bad Religion enthielt. Eine völlig andere Musik, als die, die ich damals sonst überwiegend hörte. Skate-Punk nannte sich das Ganze wohl. Mike war zu der Zeit schon Bad Religion Fan und auf der SaLaWa hatte ich einige Songs gehört und fand das prima. Außerdem gab es in unserer Stufe eine Truppe, die ebenfalls Metal hörten, aber sich eher den für mich noch unerschlossenen Gebieten des Grind und Black Metal zuwandten. Aber sie waren auch der Quell vieler Eingebungen, die sie einem mit fast liebevoll ordentlichen MC-Kopien übergaben. Lars, Frank und Jan haben mir jeweils zu unsterblichen Klassikern verholfen (über die alle noch geschrieben werden muss! ? ) Frank gab mir damals zwei meiner wegen der masssiven, wertigen Haptik beliebten Maxell XLII-S 60 mit den Göttergaben von Bad Religion „Against The Grain“, „Generator“ und „No Control“ sowie No Use For A Names „Don’t Miss The Train“ und die drehten sich in meinem Aiwa HS-PX 510 schwindelig. Ja, ich war trotz Führerschein in Ermangelung eines eigenen KFZ, noch immer viel zu Fuß unterwegs und bei allen Märschen von zu Hause zum Bahnhof oder zur Bushaltestelle Daruper Straße, den Bus- und Zugfahrten und den Wanderungen zum Cafe Central, dem Druffels Weg oder der Fabrik, alles wurde weiterhin von Ohrknopfbeschallung begleitet.

Hängen geblieben ist ein besonderer Song von Pennywise. Deren erstes Album war nur knap 29 Minuten lang und den Song „Bro Hymn“ kennt jeder, der eine Alternative Disco Ende der 90er besuchte und zum Autofahre ist das ganz hervorragende Musik!

Pennywise – Bro Hymn