Story of my life #8

Das 9te Schuljahr 1990/91 war in vielerlei Hinsicht ein bemerkenswertes. Nachdem ich in der 7ten und 8ten Klasse anfing etwas durchzuhängen, wurde das in der 9ten von ganz allein wieder besser. Naja, was man so besser nennt. Wir durften uns in der 9ten entscheiden, ob wir mit Physik und Chemie weiter machen oder Französisch plus Physik lernen wollten. Meine Wahl fiel für viele völlig unverständlich auf Französisch, weil ich recht offensichtlich eher der Sachkundetyp bin und weniger der sprachbegabte, aber die Erklärung ist relativ einfach: Es befand sich für mich das erheblich attraktivere Personal im Französischkurs. Das Ergebnis war, dass ich in Französisch dann auch die einzige sechs meines Lebens einheimste.
Zu der Zeit war mein Metal Geschmack etwas weiter Richtung schnell und hart vorangeschritten. Unleashed‘s „Shadows In The Deep“ und Death‘s „Human“ bahnten den Weg für extreme Metal. Damit war ich dann in 

meiner Klasse ziemlich allein, da sich ein großer Teil der der Rosendahler Eleven den werten Onkelz zuwendete, was ich nach anfänglichen Verständnis (ich bekam Weihnachten 91 die „Wir ham noch lange nicht genug“ geschenkt) irgendwann reichlich eintönig fand.
In der neunten Klasse durfte man dann auf unserer Schule auch an dem jährlich über Christi Himmelfahrt stattfindenden Sauerland Wanderung (SaLaWa) teilnehmen. Das war der Moment wo ich Kontakt zu den anderen drei Stufen Klassen fand. Denn die etwa 110 Schüler unseres Jahrgangs teilten sich auf 4 Klassen auf, die untereinander nicht sonderlich viel Kontakt hatten. Natürlich kannte ich alle Billerbecker, die in der Billerbecker Klasse waren und Mike kenne ich nun mal schon seit dem Sandkasten, aber in der Mittel- und Unterstufe war ich eher innerhalb unserer Klasse unterwegs. Auf meiner ersten SaLaWa war nach meiner Erinnerung nur Winfried aus meiner Klasse mit. So wanderte ich mit Benedikt und Ralph aus Coesfeld, die ich in dem Jahrgang kurz zuvor kennen gelernt hatte. Die SaLaWas waren ein riesen Spass. 30 Kilometer Fußmarsch durch die sauerländer Hobbitwelt mit ordentlich Feierei am Abend, wo man in einer Schützenhalle schlief. Dabei waren Schüler aus der 9. bis 13. Klasse und geleitet damals wurde das ganze von Herrn Wenning und Frau Behnke.
Durch das Miteinander mit den anderen Klassen entstanden Kontakte zu vielen Freunden der späteren Schulzeit und da gerade die ersten 16 wurden, waren auch schon die ersten Fabrikgänger darunter. Eine damals aktuelle Stilrichtung im Metal , die auch in dieser einzigen nennenswerten Coesfelder Disko gespielt wurde, hatte mich bereits erfasst, der Crossover. Wie ich genau darauf kam weiß ich nicht mehr, aber Suicidal Tendenzies „How Will I Laugh Tomorrow When I Cant‘ Even Smile Today“ war grooviger Begleiter geworden auf meinem Schulweg entlang an Berkel und Kolvenburg.

Suicidal Tendenzies  – How Will I Laugh Tomorrow When I Cant‘ Even Smile Today