Story of my life #3

Das Leben auf dem Land brachte es mit sich, dass man mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule in den nächsten Ort fahren musste, wenn man ein Gymnasium besuchen wollte. Entweder mit dem „JoWi“ oder „Schäpers“ Linienbuss oder dem Zug ging es von Billerbeck nach Coesfeld. Immer dabei, der Walkman (naja, eigentlich nur tragbare Kassettenspieler. Walkman durften nur Sonys heißen).
Das Schülerticket durfte man auch nachmittags benutzen und so führten mich viele Touren zur Plattentruhe nach Coesfeld oder in die Bücherei, die auch Schallplatten im Verleih hatten. Hier fand ich viele Schätze, unter anderem Jean Michelle Jarres „Oxygene“. Außerdem gab es später in Coesfeld einen CD-Verleih. Ja, ein Laden in einer Grauzohne. Da mein Vadder damals DJ war, besaßen wir schon einen CD-Player und so konnte ich mir schön den Soundtrack von Miami Vice von Jan Hammer, „The Invisible Touch“ von Genesis und „Violator“ von Depeche Mode „sicherheitskopieren“ und fanden so den Weg zu mir.
Mike war seiner Zeit Fan von a-ha (ist das jetzt ein outing?) und wir


quatschten schon damals viel über Musik (und C64 Spiele). 1988 kaufte er sich dann eine Platte, die fortan in „heavy rotation“ bei uns lief: „Nach uns die Sintflut“! Die Ärzte legten die Mitgröhlscheibe des Jahrzehnts vor und verabschiedeten sich in eine Interrimsauflösung. Zuvor hatte ich von unserem fagottspielenden Nachbarn schon „Uns geht’s Prima“ überspielt bekommen und „Ab 18“ „Die Ärzte“ und „Debil“ waren sowieso, trotz Indizierung, bestens bekannt. Mein Lieblingssong zu der Zeit war die etwas untypische Melonummer „Mysteryland“

Die Ärzte – Mysteryland